Sonntag, 17. August 2014

Unser Urlaub im Allgäu ~ Mein Reisebericht Tag 9+10

Am vorletzten Tag machten wir eine Wanderung auf das Rubihorn. Eine mittelschwere Bergwanderung über schmale und ausgesetzte Pfade, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.

Ich habe vor langer Zeit diese Wanderung mit meinem Vater gemacht und wollte sehen, ob ich es noch schaffe. Damals sind mein Vater und ich allerdings vom Rubihorn noch weiter zum Nebelhorn gewandert und von Oberstdorf dann zurück zum Parkplatz Reichenbach.

9. Tag Sonntag, 22.06.2014:

Wir starteten recht früh, das heißt, mein Mann und ich standen um 5.30 Uhr auf, tranken unseren Tee zum Wachwerden, machten uns fertig, packten den Rucksack und fuhren gegen 6.45 Uhr zusammen mit meinem Vater los zum Parkplatz nach Reichenbach.

Um 7.15 Uhr starteten wir also unsere Wanderung vom Parkplatz Reichenbach (815 Höhenmeter) Richtung Rubihorn.

Beim Aufstieg haben wir recht wenig Fotos gemacht, da wir nicht die ganze Zeit anhalten wollten. Es war früh und noch angenehm kühl, wir wollten bevor es zu heiß wurde möglichst schon das meiste vom Weg geschafft haben, so dass wir auf dem Rückweg sind, wenn es warm wird.

Unser Weg führte zunächst über die Teerstraße bis zur Gaisalpe. Man kann zwar auch den Tobelweg gehen, aber den wollten wir erst auf dem Rückweg nehmen, da auch dieser schon etwas beschwerlich ist.
Ein erster kleiner Halt an der Gaisalpe, um etwas durchzuatmen. Die Gaisalpe war leider noch geschlossen, so dass ein Toilettengang noch nicht möglich war. Hm, mein Tee wollte raus....naja..es gab ja auch noch Bäume unterwegs. ;-)

Hier ein Blick nach oben, kurz bevor wir den Unteren Gaisalpsee erreichten. Immer das Ziel vor Augen, der Gipfel vom Rubihorn.

Um 9.15 Uhr ca. erreichten wir dann den Unteren Gaisalpsee. Herrlich dieser Anblick. Noch kaum Leute unterwegs und diese Ruhe. Wir machten eine kleine Pause von ca.10 Minuten am See und genossen den Anblick. Hunger hatten wir nicht wirklich, wir hatten zwar etwas dabei, aber man ist so konzentriert auf sich, dass man kaum ein Hungergefühl hat.

Hinter uns dann die nächsten Wanderer. Hier sieht man auch, welche Höhenmeter wir bis hier schon hinter uns haben. Der See liegt bei 1508 Höhenmeter. 

Im linken Bildbereich seht ihr den Weg, der uns hoch zum Gipfel (rechts) führt. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dort am See zu sein und a) zu wissen, was man schon geschafft hat und b) zu sehen, was man noch vor sich hat.

Weiter ging es also. Wir gingen also den oben gezeigten Weg und ab jetzt ist der Aufstieg auch schon recht steil. Daher nur wenige Fotos von dem Weg.
Nachdem wir den Weg fast geschafft haben, hat man diesen Ausblick. Ihr seht, wir sind also schon recht weit oben. Hier der Blick zum Gaisalphorn.

Dieser schmale Weg führt uns weiter hoch. Man sieht hier schön, wie es steil hinunter geht.

Um ca. 11.15 Uhr erreichten wir dann das Gipfelkreuz. Es ist unglaublich schön dort oben. Wir waren auch nicht die Einzigen, die so früh unterwegs waren. Da wir auf dem letzten Stück auch recht oft angehalten haben, um durchzuschnaufen, haben wir auch ca. 45 Minuten länger gebraucht als normal. Aber das ist völlig egal, es kommt hier nicht unbedingt auf die Zeit drauf an. Der Weg ist das Ziel und wenn man früh genug unterwegs ist, hat man ja auch alle Zeit der Welt. Wir haben auch recht oft einfach nur die Aussicht genossen.
Am Gipfelkreuz hat man nur wenige Schritte und dann geht es ganz steil hinunter.

Hier der Beweis, dass ich auch tatsächlich dort oben war und rechts im Bild mal zur Verdeutlichung, wie knapp der Platz dort oben ist.

Dies ist der Blick nun von oben auf den See, an dem wir noch vor Kurzem standen und hinauf geblickt haben. Links vom See seht ihr das Gelände, welches wir zu bewältigen hatten. Der Berg im Hintergrund vom See ist der Entschenkopf.

Der Ausblick auf der anderen Seite runter ins Tal nach Oberstdorf und in die Allgäuer Alpen.

Der Blick zum Nebelhorn (zweiter Gipfel von rechts). Man kann das Nebelhornhaus erkennen und einige Menschen.

Hier mal näher rangezoomt. Dort waren wir noch am Tag zuvor.

Im Hintergrund der Hochvogel 2592 m.

Hier der Hohe Ifen und das Gottesackerplateau. Wir genießen diese tolle Aussichten sehr. Wunderbare Bergwelt. Ich erinnere mich daran, dass ich mich schon damals ganz toll dort oben gefühlt habe. Man ist stolz darauf, dass man es bis dort oben hin geschafft hat.

Genug ausgeruht. Solangsam bereiteten wir uns auf den Abstieg vor.

Wir wählten den gleichen Weg zurück. Ab jetzt haben wir mehr Bilder gemacht. Hier sieht man schön, wie steil der Weg nach oben ist und wie er im Zick-Zack verläuft. Hier ist es ganz wichtig, dass man aufpasst, um nicht auszurutschen auf dem Geröll.

Nochmal weiter unten ein Blick zurück nach oben. Erkennt ihr die Menschen?

Ein anderer Wanderer machte uns auf die Gämse aufmerksam, die wir vermutlich übersehen hätten. Sie war ganz alleine unterwegs. Seht ihr sie?

Fast haben wir es geschafft und den See wieder erreicht.

Die Sonne knallte mittlerweile ganz schön und wir waren froh, schon auf dem Rückweg zu sein. Ich war auch froh, dass ich eine Mütze auf hatte. Da es doch recht frisch ist, oben auf dem Berg, merkt man gar nicht, was die Sonne für eine Kraft hat und bekommt dann schnell einen Sonnenstich.

Weiter unten am See angekommen, treffen wir auf diesen Bergweißling. Da geht mein Herz ja noch weiter auf.

Wir legten eine Pause am See ein, aßen ein klein wenig, aber hatten noch immer keinen großen Hunger. Ich glaube man ist viel zu voll mit Adrenalin, so dass man gar nichts zu sich nehmen muss.
Wieder der Blick auf den Gipfel, den wir zuvor bezwungen hatten. Klasse.

Ich konnte gar nicht still sitzen. Ich musste mit meiner Kamera umherlaufen und die Flora und Fauna festhalten. Hier im Bild ein Bachnelkenwurz.

Diese Kugelblumen fand ich absolut niedlich mit den Blütenstaubgefäßen.

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber nach meinen Recherchen müsste es ein Braunscheckauge sein. Zumindest ein Augenfalter. ;-) Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.

Nach der Pause ging es dann weiter bergab. Ihr seht, wie steil der Weg schon bis zum See verläuft. Auch hier sind schon leichte Passagen etwas ausgesetzt und steil, zum Teil sogar mit Seil versichert.

Recht felsig ist der Weg auch zum Teil. Konzentration ist wichtig, dass man nicht ins Rutschen gerät.
Ich war auch sehr froh, die Stöcke dabei zu haben.

Nicht so gut zu erkennen, aber wir halten uns an dieser Passage auch an einem Seil fest. Links geht es recht steil bergab und der Pfad ist recht schmal.

Nach einer ganzen Weile haben wir die steilsten Pfade geschafft. Jetzt wieder mal ein Blick zurück. Hinter der Senke mittig im Bild, versteckt sich der Gaisalpsee, an dem wir eben noch waren.

Und wieder ein ganzes Stück später, kurz vor der Gaisalpe. Mein Papa und ich im Gleichschritt.

An der Gaisalpe war ganz schön was los. Herrlichstes Wetter, eine tolle Wanderung fast hinter uns gebracht, machten wir erstmal eine Pause dort. Wir tranken etwas. Mein Mann und mein Papa ein Bier und ich ein Spezi, denn ich musste ja etwas später noch das Auto fahren. Hier wieder mal der Blick zurück, dort oben rechts auf dem Gipfel waren wir also.

Wir machten uns weiter auf den Weg nach unten und gingen jetzt den Tobelweg. Man kann auch hier schon sehen, dass dieser Weg auch recht steil und beschwerlich ist und es war gut, dass mein Vater entschieden hat, diesen Weg erst zum Schluss zu gehen.

An uns vorbei rauscht der Gaisalpbach. Es geht über Treppen und Brücken.

Ein Blick zurück nach oben. Auch hier sieht man gut, wie steil es schon hier ist.

Wasseramseln beim Balzen. Tolles Erlebnis, nun haben wir endlich mal die Wasseramseln in der Natur gesehen.

Der Gaisalpbach plätschert vor sich hin und wir sind nun fast wieder am Parkplatz in Reichenbach. Nur noch ein paar Meter über den Teerweg und wir haben es geschafft.

Die letzten Meter bis zum Parkplatz. Eine wunderbare Wanderung haben wir nun hinter uns. Voller Eindrücke machen wir uns auf zum Auto und fahren wieder heim. Meine Mutter erwartete uns schon sehnsüchtig. Sie hatte sich natürlich ein wenig gewundert, warum es fast 17 Uhr ist, als wir heimkamen, aber wir haben halt etwas länger als normal gebraucht. Zum Einen sicherlich, weil mein Vater mit 76 und 2 neuen Hüften nicht mehr solche Schritte machen kann wie früher und natürlich auch, weil wir öfter stehen geblieben sind und Fotos gemacht haben.
Wir tranken zur Erfrischung im Garten unserer Hausherren ein Bierchen und Spezi und erzählten von unseren Erlebnissen.
Mein Schwager und mein jüngerer Neffe, die am heutigen Tag auch im Allgäu angekommen waren, kamen auch noch kurz vorbei, um uns zu besuchen. Dann machten wir uns frisch und ließen den Tag mit einem guten Essen in den Schreinerstuben ausklingen.

Nach dem Essen gingen wir recht früh zu Bett, da wir doch ziemlich geschafft waren.

10. Tag, Montag, 23.06.2014:

Der letzte Tag im Allgäu, bevor wir am Dienstag heim fuhren.

Wir hatten mit meinen Eltern abgesprochen, dass jeder für sich diesen Tag gestaltet. Wir wollten nochmal nach Oberstdorf, meine Eltern nach Fischen.
Zunächst aber wieder, wie jeden Morgen, erstmal ein Tee im Bett, danach Frühstück und dann fuhren wir gegen 10 Uhr los.

Wir fuhren zunächst nach Fischen, brachten dort das Leergut weg und dann direkt weiter nach Oberstdorf.
Wir bummelten ganz entspannt, ich mit etwas Muskelkater in den Beinen, durch Oberstdorf. Die Kamera natürlich dabei und hier und da ein paar Bilder gemacht. Wir gingen dieses Mal ein paar andere Wege, als letztes Mal. Etwas wehmütig waren wir schon, denn wir wussten, am nächsten Tag geht es nach Hause.

Unsere Impressionen in Oberstdorf:
Herrlich bepflanzte Verkehrsinsel.



 Schöne alte Häuser, interessant bemalt...

 ...oder ziemlich naturbelassen.

Als wir dann wieder zu Hause waren und auf dem Balkon saßen, hatte ich noch das Glück, ein Taubenschwänzchen zu erwischen.


Leider nicht ganz scharf, denn das Taubenschwänzchen ist sowas von flink, ich war froh es wenigstens so erwischt zu haben.

Ich bummelte am Nachmittag noch mit einen Eltern zum Minigolfplatz, mein Vater setzte sich dort noch hin und nahm Abschied von Obermaiselstein. Meine Ma und ich bummelten zurück, denn es fing auch an zu regnen.
Nun hieß es Koffer packen, Reise bezahlen und von den Hausherren verabschieden.
Abends schauten wir dann noch mit meinen Eltern zusammen Fußball, dann ging es ins Bett.

11. Tag, Dienstag, 24.06.2014: Abreisetag

Am Dienstag, um 3.20 Uhr standen wir auf, machten uns fertig und fuhren gegen 3.45 Uhr los. Es regnete, unser Tank war ziemlich leer und die Tankstelle leider geschlossen. Ich war erst entspannt, als wir auf der Autobahn eine Tankstelle gefunden haben, die geöffnet hatte.
Ich bin bis Rothenburg gefahren, dann hat mein Mann übernommen. Ich war irgendwie angeschlagen, mir tat der Rücken weh und ich war auch noch recht müde.

Um 9.30 Uhr sind wir dann bereits in Siegburg angekommen, wir packten das Auto aus und ruhten uns dann erstmal aus.

Die restlichen Urlaubstage verbrauchten wir in Siegburg. Natürlich musste Wäsche gemacht werden und ich pflanzte unsere Edelweißpflanze auf dem Balkon ein. So entstand dort ein kleines "Allgäueckchen".

Schön war der Urlaub im Allgäu und weil es uns so gut gefallen hat, werden wir auf jeden Fall dort öfter hin fahren.
Ich hoffe euch haben meine Reiseberichte gefallen. Für mich war die Aufarbeitung jedes Mal ein Genuss, denn so habe ich noch viel länger von den schönen Erlebnissen etwas gehabt.

Danke für eure Aufmerksamkeit.

3 Kommentare:

  1. Uiuiui, ich habe sooooo Gänsehaut, weil ich von den Fotos der Bergwelt dort schon wieder so ergriffen bin. "Irgendwann" will ich unbedingt auch mal wieder in die Berge! Ob es dann auch das Allgäu oder doch wieder Tirol wird, muss sich dann erst noch herausstellen. Ich danke Dir für diesen tollen Urlaubsbericht!

    Liebe Grüße

    von Birgit

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  2. Liebe Anja, vielen Dank für Deine lieben Worte. Ihr hattet ja auch ganz wundervolle Tage und dazu auch noch recht sportlich. Herrliche Landschaftsaufnahmen - ein Genuss für mich Couchpotato :-)
    Liebste Grüße
    Birgit

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  3. Das war bestimmt ein schöner Urlaub. In der Gegend war ich auch schon mal ein paar Tage und habe viele schöne Erinnerungen.
    Vielen Dank auch für deine lieben und mitfühlenden Worte vor einiger Zeit bei mir. Es hat mir geholfen,daß mir in meinem Schmerz jemand "zugehört" hat.
    Danke und ganz liebe Grüße
    Susan

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Ich danke euch für euren Kommentar!