8. Tag, Samstag, 21.06.2014:
Als wir vor einigen Tagen in Oberstdorf waren und uns die Nebelhornbahn angeschaut haben, beschlossen mein Mann und ich, auf jeden Fall einen Tag damit zu fahren und uns das Nebelhorn genauer anzusehen. Meine Eltern wollten das nicht, da sie dort oben schon waren, so dass sie für sich geplant hatten, eine Wanderung von Oberstdorf aus nach Spielmannsau zur Alpe Oberau zu machen. Genau dorthin, wo wir am 4. Tag schon mit dem Bus hin fahren wollten, aber den Bus verpasst hatten.
Wir fuhren zunächst gemeinsam nach Oberstdorf, parkten an der Nebelhornbahn und verabschiedeten uns. Mein Mann und ich kauften uns Karten für die Berg- und Talfahrt. Stolze 59 € kostete uns das Vergnügen, aber das war es uns wert. Immerhin durften wir dafür ca. 45 Minuten anstehen. ;-)
Einige Spaßvögel meinten, sich einfach mittedrin in der Reihe anstellen zu können, aber da haben sie die Rechnung ohne meinen Mann gemacht. ;-) Tja, sie entschlossen sich dann anscheinend, es später nochmal zu probieren.
Aber nun los, auf zum Nebelhorn.
Hier die Übersichttafel unten an der Talstation der Nebelhornbahn. Wir hatten ja Zeit und konnten diese noch ein wenig "studieren".
Da soll es gleich hoch gehen.
Aber noch dauert es einen kleinen Moment. Rechts im Bild könnt ihr sehen, wie die Schlange aussah, in der wir drin standen. ;-) Drinnen ging es übrigens noch weiter im Zick-Zack.
Hier ein Bild aus der Bahn raus fotografiert. Wie schon erwähnt, früher kam mir die Bahn viel größer vor, aber es passten schon eine Menge Leute (60 Personen) rein. Der Bahnführer erzählte, dass sie momentan die Gondel aber nicht ganz voll machen würden, damit man noch gut stehen kann.
Zweimal musste man umsteigen. Einmal an der Station Seealpe und dann nochmal hier an der Station Höfatsblick.
Wir beschlossen erstmal bis ganz nach oben zu fahren und bei der Talfahrt jeweils nochmal einen Stopp einzulegen und dort etwas zu spazieren.
Also ging es erstmal weiter rauf. Hier ein Blick nach unten aus der Bahn, kurz vor der Gipfelstation.
Schon jetzt sehr beeindruckend und natürlich mit Nebel.
Oben angekommen, schnell das Gipfelkreuz ohne Menschen fotografiert. Da es noch recht früh war, waren noch nicht ganz so viele Menschen dort oben. Frisch war es dort oben, ca. 6°C. Wie gut, dass wir uns eine Jacke eingesteckt hatten.
Etwas vom Gipfelkreuz entfernt kann man auf den ungesicherten Wanderweg gehen. Warnhinweise, dass man das alpine Gelände und ungesicherte Gelände betritt überall und das nicht umsonst, denn es geht wirklich steil bergab. Hier könnt ihr im Nebel erkennen, wie tief es runter geht. Klar, wir sind hier immerhin auf 2224 m ü.Nn.
Auch hier geht es sehr in die Tiefe.
Der Berg machte seinen Namen auf jeden Fall alle Ehre. Hier der Blick zum Gipfelkreuz hin. Überall waren Fotoleinwände aufgestellt. Eine Installation im Rahmen des Oberstdorfer Fotogipfels.
Nebel, Nebel, Nebel...schade, aber so ist das, auf dem Nebelhorn.
Keine Nebelkrähe, sondern eine Alpendohle saß da im Gras.
Blick zum Hindelanger Klettersteig, der auf dem Nebelhorngipfel startet. Man Papa hat unter anderem, auch diesen Klettersteig vor Jahren schon mal bewandert. Vor vielen Jahren bin ich sogar mal mit ihm eine mehrtätige Tour gewandert und zwar den Heilbronner Weg. Ich weiß nicht mehr, wie alt ich da war, aber ich habe noch gute Erinnerungen daran. In meinen Erinnerungen ist auf jeden Fall hängen geblieben, dass wir dort in der Nacht Hagel hatten und die Hagelkörner Golfball groß waren.
Aber ich will nicht abschweifen...weiter geht es.
Nachdem wir oben alles gesehen hatten und wir ziemlich durchgefroren waren, fuhren wir eine Station tiefer zur Station Höfatsblick.
Hier ein Blick von dort nach oben auf den Gipfel. Zu erkennen an dem Ende der Seile. ;-)
Am Spätnachmittag sollte hier ein Gottesdienst im Rahmen des Sommersonnenwendfestes stattfinden. Ich nehme an, dass dies der Altar dafür ist.
An dieser Station gibt es mehrere Wanderwege die man laufen kann und einen Panoramaweg, den wir gegangen sind. Hier ein Blick auf eine ankommende Bahn, im Hintergrund der Zeigersattel und der Schattenberg.
Jede Menge Tandemflieger bzw. Gleitschirmflieger, waren dort oben zu sehen. Das macht bestimmt Spaß.
Mir macht es schon Spaß, wenn ich beim Wandern auf so lustige Gesellen, wie diesem Kleinen Fuchs hier stoße, der auf einer Kugelblume seinen Nektar trank.
Wie gesagt, wir spazierten ein wenig auf dem Panoramaweg, der hier zu sehen ist.
Am Liebsten fotografiere ich ja Blümchen und ich kam auch auf dem Nebelhorn voll auf meine Kosten. Ich habe ganz viele Pflanzen gesehen, aber da ich euch nicht damit langweilen möchte, zeige ich hier nur ein paar davon. Zum Beispiel links, die kugelige Teufelskralle und rechts das Waldläusekraut oder vermutlich genauer das kopfige Läusekraut.
Ich bin kein Experte und die Bestimmung der Flora und Fauna geschieht mit ganz gefährlichem Halbwissen und Recherche in Bestimmungsbüchern und im Netz. Sollte ich hier was falsches schreiben, so korrigiert mich bitte. Ebenso, wenn ich hier in meinen Berichten Berge evtl. falsch benenne. Korrigiert mich bitte auch hier.
Vom Panoramaweg aus blickt man auf den Zeigersattel (Vordergrund-nah rangezoomt), im Hintergrund links der Kleine Höfats und rechts, im Nebel, der Höfats. Beindruckende Ausblicke hat man da oben auf dem Nebelhorn, wenn nicht gerade viel Nebel da ist.
Nachdem wir genug an der Station Höfatsblick rumgelaufen waren und viel gesehen hatten, fuhren wir eine Station weiter runter. Nun waren wir an der Station Seealpe angekommen.
Ganz großen Alarm machten die Kühe hier mit ihren Glocken. Sie wurden von den Hirten von einer Seite der Weide, auf die andere getrieben. Mittendrin läuft der Wanderweg und einige Wanderer fühlten sich bestimmt nicht ganz so wohl, als die Tiere den Weg kreuzten.
Nachdem die Tiere die Seite der Weide gewechselt hatten, spazierten wir in Richtung eines Speichersees, der als Wasserspeicher für Beschneiungsanlagen künstlich angelegt wurde.
Dann fuhren wir weiter runter ins Tal.
Nochmal ein Blick nach oben. Am Himmel könnt ihr einige Gleitschirmflieger erkennen.
Der Blick auf Oberstdorf aus der Gondel heraus fotografiert. Links, in meinem Copyright könnt ihr die Skisprungschanzen erkennen.
Das war ein toller Ausflug, zwar hatten wir nicht ganz so klare Ausblicke, weil es oben doch noch recht neblig war, aber wir waren mit Sicherheit nicht das letzte Mal dort.
Während wir in der Gondel auf dem Weg zur Station Seealpe waren, rief mein Papa an, wo wir denn wären. Meine Mama und mein Papa waren zu dem Zeitpunkt gerade in Spielmannsau an der Alpe Oberau angekommen. Wir teilten mit, dass wir noch ein wenig brauchen, aber dann auch dort hin kommen würden.
Nachdem wir nun unten im Tal angekommen waren, gingen wir zum Auto und versuchten irgendwie zum Parkplatz Renksteg zu kommen. Allerdings hatten wir keine Karte und unser Navi führte uns ständig im Kreis, denn genau zu der Straße, zu der wir wollten, war eine Baustelle und kein Durchkommen. In Oberstdorf gibt es dann auch doch einige Einbahnstraßen, oder für Fahrzeuge gesperrte Straßen.
Nach einiger Zeit stellten wir das Navi ab und fuhren nach der Erinnerung, denn wir waren ja am 4. Tag schon an dem Parkplatz Renksteg, zu dem wir mussten. Wir fuhren also außen herum, mit Sicherheit ein Umweg, aber zumindest kamen wir so an. Zwar war nun der Bus, den wir erreichen wollten schon lange weg, aber egal. Wir parkten und stellten uns an die Bushaltestelle.
Hier der Blick von der Bushaltestelle nach Spielmannsau. Wir standen nicht lange, dann kam ein Bus und nahm uns mit. Es war zwar eine Fahrt außer der Reihe, aber der/die Busfahrer/in (man konnte es nicht erkennen) dachte da ganz praktisch und nahm uns mit. Sehr nett, so waren wir doch fast 20 Minuten früher an der Alpe.
Aus dem Bus ausgestiegen, waren es nur noch wenige Meter bis zur Alpe Oberau.
Der Blick auf Spielmannsau und die Endbushaltestelle.
Mein Papa schaute ganz ungläubig, als wir ankamen, denn kurz zuvor hatten wir angerufen, er war der Meinung, dass es sich schon gar nicht mehr lohnen würde, doch uns reichte auch eine gute Stunde an der Alpe. ;-) Wir sagten, wir wären zu Fuß gegangen, aber das glaubte er uns nicht. Immerhin waren meine Eltern gut Eindreiviertel Stunden bis dorthin gelaufen, das konnten wir nie im Leben in 20 Minuten geschafft haben. ;-)
Ok. Erwischt...:-) wir klärten ihn auf.
Wir machten erstmal Brotzeit, denn wir waren nun doch schon etwas hungrig, auch wenn wir oben auf dem Nebelhorn eine Kleinigkeit zu uns genommen hatten.
Sehr schön dekoriert die Alpe und sehr nette Leute, die diese Hütte bewirtschaften. Wolfgang und Monika. Meine Eltern kennen die natürlich schon.
Hier einige Trophäen. Ganz schön groß die Glocken, was? Ich glaube, solche Glocken in der Größe bekommen die Kühe um, wenn Viehscheid ist.
Kurz bevor wir gehen wollten, kam dieser kleine Bläuling angeflogen und setzte sich auf meiner Hand nieder. War gar nicht so einfach, einigermaßen scharfe Bilder mit links zu fotografieren. Ein tolles Erlebnis. Früher....wäre ich vermutlich davor weggerannt, weil ich fand die früher ..."eklig von nahem". Er wollte sich gar nicht von mir trennen, selbst nicht als ich aufgestanden bin und einge Schritte gelaufen bin.
Kurz bevor wir in den Bus stiegen, sahen wir noch diese schöne Wiesenkapelle.
Der Bus fuhr uns dann bis Renksteg und dort stiegen wir in unser Auto und fuhren heim.
Ein schöner Tag ging wieder mal zu Ende.
Abends schauten wir dann noch zusammen das Spiel Deutschland gegen Ghana, das 2:2 ausgegangen ist.
So, das war der 8. Tag. Das Urlaubsende naht, aber 2 Tage habe ich noch, von denen ich euch bald berichten möchte.
Ich hoffe euch hat die Wanderung heute gefallen. Schönen Tag euch.
Wow - grandios! Es ist wirklich eine Freude, die Fotos anzuschauen und Deine ausführlichen Tagesberichte zu lesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
von Birgit
Vielen Dank für deine wunderschönen Schilderungen und die tollen Bilder. Ich freue mich jetzt schon richtig auf unseren Urlaub, auch wenn es noch ein bisschen dauert.
AntwortenLöschenDas Nebelhorn hat seinem Namen nun wirklich alles Ehre gemacht.
Liebe Grüße
~Sabine~
Wieder einmal ein interessanter Reisebericht mit tollen Bildern. Macht richtig Spass da mitzulesen.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse Silvi
PS: Wow, ich habe noch nie so eine Schlange vor einer Gondel gesehen!!
schöne Bilder.
AntwortenLöschenliebe Grüße
Kathrin